20.06.2025

Drohnenbefliegung Solarparks

LiDAR
Lesedauer: 
3 Min.
Der Einsatz von Drohnenvermessungen bei Solarparks

LiDAR-Befliegung eines zukünftigen Solarparks

Die Planung von Solarparks stellt insbesondere bei großflächigen oder topografisch anspruchsvollen Gebieten eine Herausforderung dar. Präzise Vermessungsdaten sind daher die Grundvoraussetzung für eine korrekte und effiziente Planung eines solchen Vorhabens. Moderne Drohnentechnologien – allen voran die Kombination von LiDAR- und photogrammetrischen Verfahren – bieten dafür eine innovative und nachhaltige Lösung. Dieser Beitrag gibt Einblicke in ein Projekt zur Vermessung eines zukünftigen Solarparks und zeigt die Vorteile dieser Methode auf.

Warum Drohnenvermessung?

Luftgestützte Vermessungstechnologien ermöglichen die schnelle, berührungslose Erfassung großer Flächen – selbst in unwegsamem oder dicht bewachsenem Gelände. Besonders bei Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, wie etwa der Planung neuer Solarparks, bei denen eine großflächige Vermessung erfolgen muss, eröffnen Drohnen ganz neue Möglichkeiten. Aus den erfassten Daten entstehen hochpräzise3D-Punktwolken, die die Grundlage für digitale Geländemodelle (DGM) und verzerrungsfreie Orthofotos bilden. Diese wiederum sind essenziell für eine erfolgreiche Projektumsetzung.

Projektüberblick:

1. Vorbereitung

Vor dem Flug werden sogenannte Passpunkte im Befliegungsgebiet ausgelegt, welche der exakten Georeferenzierung der erfassten Geodaten dienen. Zusätzlich kommen GNSS-Basisstationen und RTK-Referenzstationen zum Einsatz, die für die Auswertung der gesammelten Drohnendaten ebenso unerlässlich sind. Alternativ können hierfür SAPOS-Dienste der Bundesländerherangezogen werden.

2. Durchführung

Die Befliegung des etwa 85 Hektar großen Areals erfolgte in zwei Flügen:

Photogrammetrie-Flug: Erstellung eines hochauflösenden, georeferenzierten Orthofotos.

LiDAR-Flug: Erfassung der Geländeoberfläche – auch unter Vegetation oder in bewaldeten Bereichen.

Mittels des Terrain-Following-Modus konnte die Drohne Höhenunterschiede automatisch ausgleichen und infolgedessen eine konstante Flughöhe zwischen 60 - 80 Metern über Grund einhalten. Die Gesamtdauer der Flüge betrug rund 4,5 bis 5 Stunden.

3. Technik im Einsatz

Drohne: DJI Matrice 300 RTK

Sensoren:

- DJI Zenmuse P1 (Photogrammetrie)

- GeoCue TV535 3DIS (LiDAR)

 

4. Ergebnisse: Welche Daten liefert die Drohnenbefliegung?

Durch die Befliegung konnte eine georeferenzierte Punktwolke generiert werden, die im Anschluss klassifiziert und in Boden- sowie Nicht-Bodenpunkte unterteilt wurde. Auf dieser Basis entstanden:

ein digitales Geländemodell (DGM)

ein TrueDOP (verzerrungsfreies digitales Orthofoto)

 

Vorteile der Drohnenvermessung bei Solarpark-Projekten

- Präzision in kurzer Zeit:

Exakte Vermessungsdaten, aus welchen im weiteren Verlauf DGMs und Orthofotos erstellt werden, werden schnell und zuverlässig in einem großen Gebiet erfasst.

Effizienz und geringe Beeinträchtigung:

Die Vermessung erfolgt berührungslos und verursacht weder nennenswerte Störungen der Natur noch hohe Personal- oder Zeitkosten, wie es bei herkömmlichen Methoden der Fall wäre.

Vielfältige Datenerhebung:

Neben topografischen Informationen liefern Drohnen auch multispektrale Daten – wertvoll für Analysen zu Vegetation, Bodenbeschaffenheit und Feuchtgebieten.

- Nachhaltig und ressourcenschonend:

Da keine vollständige Begehung des Geländes nötig ist, werden empfindliche Naturflächen und Wildtiere geschont. Zudem arbeiten Drohnen emissionsfrei.

Fazit

Die Kombination aus LiDAR- und photogrammetrischer Drohnenvermessung bietet einen enormen Mehrwert für die Planung von Solarparks. Sie ermöglicht die schnelle, präzise und umweltschonende Erfassung aller relevanten Geländedaten und reduziert den Aufwand gegenüber herkömmlichen Vermessungsmethoden erheblich. Insbesondere bei großflächigen Arealen, wie sie für Solarparks typisch sind, bietet die Drohnenvermessung eine optimale Grundlage für eine zukunftsfähige und effiziente Projektumsetzung.

Befliegung Solarpark
Drohnenpilot bei LiDAR-Befliegung
DJI M300 RTK mit GeoCue TV535
LiDAR-Solarpark-Befliegung
DJI M300 RTK bei Solarparkbefliegung
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