27.06.2025

Drohnenvermessung alpine Regionen

Photogrammetrie
Lesedauer: 
3 Min.
Wie Drohnenvermessungen alpine Gemeinden vor Lawinen und Murgängen schützen können – durch präzise Vermessung lassen sich Risiken frühzeitig erkennen und bewerten.
Drohnenvermessung alpine Regionen: Präzise Geodaten für den Schutz vor Naturgefahren

Die Drohnenvermessung spielt eine zentrale Rolle für die Sicherheit in alpinen Regionen. Dank präziser, berührungsloser Kartierung von Geländeformen, Hangneigungen und potenziellen Gefahrenzonen – insbesonde rein schwer zugänglichem oder instabilem Terrain – lassen sich Risiken wie Murgänge, Felsstürze, Lawinen oder Kiesgeschiebe frühzeitig erkennen und bewerten. Die dabei gewonnenen Geodaten schaffen eine belastbare Grundlage für gezielte Schutzmaßnahmen, fundierte Planungen und eine zuverlässige Risikoeinschätzung. Drohnenbefliegungen ermöglichen so einen schnellen, effizienten und sicheren Beitrag zum Schutz von Mensch und Infrastruktur in sensiblen Gebirgsregionen.

Im Mittelpunkt dieses Blogbeitrags steht die Drohnenvermessung eines Kiesgeschiebes bei Bad Hindelang – ein Praxisbeispiel dafür, wie moderne Drohnentechnologie entscheidende Daten liefert, um Naturgefahren frühzeitig zuerkennen und eine belastbare Datengrundlage für präventives Handeln zu schaffen.

Projektüberblick

Die Heidachrinne in der Gemeinde Bad Hindelang ist eine steil verlaufende Rinne, die mit Gesteinsmaterial gefüllt ist. Solche sogenannten Kiesgeschiebe sind typisch für alpine Regionen und bergen erhebliche Gefahren für Menschen und Infrastruktur – insbesondere dann, wenn sich Geröll und Gestein infolge intensiver Niederschläge oder Schneeschmelzen in Bewegung setzen.

Um dem Risiko zukünftiger Ereignisse gezielt vorzubeugen, wurde eine Drohnenvermessung durch den Markt Bad Hindelang in Auftrag gegeben. Die dabei erhobenen Geodaten bildeten die Grundlage für die geplante Räumung der Rinne. Ziel dieser Maßnahme ist es, erneute Murgänge – wie sie in der Vergangenheit bereits mit teils erheblichen Folgen auftraten – künftig zu verhindern und so die Sicherheit der Bevölkerung im betroffenen Gebiet nachhaltig zu gewährleisten.

Projektdurchführung und Ergebnisse

Die Drohnenbefliegung wurde photogrammetrisch mit einer DJI Mavic 3 Enterprise in einer Flughöhe von 70 m durchgeführt. Durch den Überflug der Heidachrinne und der angrenzenden Gebiete wurde die rund 700 m lange Rinne mit ca. 1.100 hochauflösenden Luftbildern erfasst.

Aus den aufgenommenen Luftbildern wurde ein CAD-Bestandslageplan, ein digitales Geländemodell (DGM) mit Höhenlinien sowie Längs- und Querschnitte der Rinne erstellt. Zudem wurde ein verzerrungsfreies und georeferenziertes Orthofoto (TrueDOP) des Befliegungsgebiets generiert. Optional kann bei künftigen Projekten auch LiDAR zum Einsatz kommen, um Vegetation durchdringend dichte Punktwolken für noch detailliertere Kartierungen zu erzeugen.

Vorteile von Drohnenvermessungen in alpinen Regionen

Gefahrlose und berührungslose Vermessung:
In alpinen Regionen stellt die Vermessung von Geländeformationen oft eine enorme Herausforderung dar – steile Hänge, instabile Untergründe und schwer zugängliche Bereiche machen ein sicheres Begehen vieler Flächen nahezu unmöglich. Genau hier spielt die Drohnenvermessung ihren größten Mehrwert aus, da kein Begehen des Geländes notwendig ist und somit keine Gefahren für Vermessungspersonal bestehen.

Schnell und effizient:
Dank hochauflösender Sensorik und automatisierter Flugrouten erfolgt die Datenerhebung nicht nur sicher, sondern auch deutlich schneller als mit herkömmlichen Methoden.

Hochgenaue Geodaten:
Die präzise Erfassung von Geodaten in jedem Gelände schafft eine fundierte Grundlage für Gefahrenanalysen, Planungsentscheidungen und den zielgerichteten Schutz vor Naturgefahren.

Fazit

Im Rahmen dieses Projekts wurde die Heidachrinne, ein Kiesgeschiebe im Gemeindegebiet Bad Hindelang, schnell, präzise und berührungslos durch Drohnenvermessung erfasst. Innerhalb von nur 20 Minuten wurden hochauflösende Geodaten aufgenommen, die als Grundlage für ein präzises digitales Geländemodell (DGM) sowie detaillierte CAD-Bestandspläne dienten.

Die Drohnenvermessung ermöglichte eine sichere Vermessung in steilem, schwer zugänglichem Gelände, in dem herkömmliche Verfahren mit hohem Aufwand und Risiko verbunden wären. Gerade in alpinen Regionen erweist sich diese Methode als besonders effiziente und oftmals einzige praktikable Lösung zur zuverlässigen Erfassung komplexer Geländeabschnitte.

Dieses Projekt verdeutlicht eindrucksvoll das Potenzial der Drohnenvermessung in unwegsamem Gelände. Die Kombination aus hoher Effizienz, maximaler Sicherheit und präziser Datenqualität macht sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Projekte in alpinen Regionen, bei denen der Schutz von Mensch und Infrastruktur im Vordergrund steht.

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